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Lehrerweiterbildungen zu Lasten der Schüler

Sind Lehrer für Schüler oder Schüler für Lehrer da? Mit dieser Frage musste sich am Montag der Zürcher Kantonsrat beschäftigen.

Sind Lehrer für Schüler oder Schüler für Lehrer da? Mit dieser Frage musste sich am Montag der Zürcher Kantonsrat beschäftigen.

Am vergangenen Montag hat der Kantonsrat an seiner Sitzung über die Weiterbildung von Lehrpersonen der Volksschule im Kanton Zürich debattiert. Im Kern der Debatte stand die Frage, ob Lehrpersonen während der Unterrichtszeit ihre Weiterbildungen besuchen dürfen oder ob dies in der unterrichtsfreien Zeit geschehen muss. Bis anhin ist es so, dass Lehrpersonen ihre persönliche Weiterbildung grossmehrheitlich während den Unterrichtszeiten absolvieren. Dies bedeutet, die Schüler haben in dieser Zeit keinen Unterricht. In einem 9-jährigen Schülerleben machen diese Absenzen rund 11 Wochen unterrichtsfreie Zeit aus. 11 Wochen in neun Jahren. Dies entspricht fast einem Drittel eines Schuljahres. Elf Wochen, in dem die Schülerinnen und Schüler nichts lernen.

Lehrpersonen haben gemäss Personalverordnung ein Jahresarbeitssoll von ungefähr 1900 Arbeitsstunden, wovon 820 die Unterrichtszeit ausmachen. Die weiteren 1080 Stunden stehen für Unterrichtsnebenarbeiten und weitere Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Schulbetrieb zur Verfügung. Und genau innerhalb dieser 1080 Stunden sollen Weiter – bildungen von Lehrpersonen stattfinden. Unverständlicherweise hatte das klare Anliegen, welches nur Vorteile mit sich bringt, im Kantonsrat keine Chance. Diverse Schulpfleger und Lehrer sowie Gewerkschaftsvertreter haben sich im Kantonsrat mit fadenscheinigen Begründungen geäussert und mit Unterstützung aller anderen Parteien den Antrag von SVP und FDP abgelehnt.

Demnach bleibt die kuriose Situation weiterhin bestehen, dass Lehrpersonen anstelle zu unterrichten, sich selber weiterbilden können und die Schüler somit auf der Strecke lassen. Gerade in der heutigen Zeit, in welcher vier von zehn Erstklässler im Kanton Zürich zu Hause nicht mehr deutsch sprechen bzw. deutsch nicht mehr als Muttersprache haben, braucht es umso mehr Unterrichtszeit. Lehrpersonen müssen sich heute nicht mehr nur noch mit dem Grundauftrag im Schulunterricht befassen. Nein, sie müssen sprachliche, religiöse und ethische Hürden zwischen Lehrern und Kindern aber auch zwischen den Kindern abbauen.

Paul von Euw
Kantonsrat SVP Bauma

Der Zürcher Bote

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Paul von Euw
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